Wie
sehen sie die momentane Situation in der wissenschaftlichen
und praktischen Sportpsychologie?
Das ist natürlich eine sehr generelle Frage. Für mich ist
es so, dass immer mehr Wert auf das Psychologische gelegt
wird, sowohl im Sport als auch in der Wirtschaft. Allgemein
werden wir durch viele Strategien emotional bewusster. Man
hat früher als ich gespielt habe, im Motivationsbereich und
bei der Teambildung so gut wie gar nichts unternommen. Jetzt
legen wir, die neue Trainergeneration, ein riesiges Gewicht
darauf, die Spieler auch mental zu betreuen. Dafür braucht
man die Psychologie: wie man am besten und wo man richtig
dosiert psychologische Verfahren einsetzt. Das ist eine Sache
in der sich die Trainer viel besser ausbilden müssen. Für
mich wird in diesem Bereich immer noch viel zu wenig getan.
Schliesslich sind die Leistungen der Athleten ja auch von
der Ausbildung der Trainer abhängig.
Wie
sehen Sie die Perspektiven?
In der Trainerausbildung kann es sein, dass die Leute, die
ausbilden oft sehr theoretisch basiert sind und nicht genügend
Praxis mitbringen. Das ist leider in der ganzen Gesellschaft
so, dass man mit der Theorie alleine nicht irgendwelche grossen
Sprünge machen kann. Man braucht die Praxis, die Erfahrung.
In der Trainerausbildung sind genügend Leute, die diese Erfahrung
besitzen und auch richtig weitergeben können. Wir arbeiten
an diesem Theorie-Praxis-Bezug und versuchen dadurch die Trainer
noch besser auszubilden. Es ist eine schwierige Sache, aber
die Ausbildung der Trainer ist das wichtigste, da sie es sind
die die Athleten betreuen.
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