Henning Allmer
Lucio Bizzini
Hartmut Gabler
Heinz Graf
Jan-Peters Janssen
Christian Marcolli
Roland Seiler
Reinhard Stelter
Reto Venzl
Arno Ehret
Peter Haas
Hansruedi Hasler
Leo Held
Ralph Krüger



Jan-Peters Janssen

1959-64 Studium der Psychologie; Nebenfächer: Philosophie, Psychopathologie, Physiologie, Anatomie des ZNS, in Tübingen, Münster, Tübingen
1964 Prüfung zum Diplom-Psychologen
1966-76 wiss. Assistent am Psychologischen Institut der Universität Tübingen
1968 Promotion zum Dr.phil. in Tübingen 1975 Habilitation mit Venia legendi für das Fach Psychologie an der Universität Tübingen
1976 Universitätsdozent (H1) am Psychologischen Institut der Universität Tübingen
1976-80 Wiss. Rat und Prof. (H3) der Ruhr Universität Bochum am ISW in Sportpsychologie
seit 1980 Lehrstuhl für Sportpsychologie (C4) am Institut für Sport und Sportwissenschaften der Universität Kiel

Wie sehen Sie die momentane Situation in der wissenschaftlichen und in der praktischen Sportpsychologie? Wie sehen Sie die Perspektiven?

Die generelle Marktsituation vermag ich nicht einzuschätzen; daher begnüge ich mich mit Einschätzungen zur Lage der Sportpsychologie an deutschen Universitäten.

Seit den neunziger Jahren hat es verstärkte Bemühungen gegeben, Professuren mit den Themenfeldern Training und Bewegung in der Sportwissenschaft einzurichten. Dadurch kam die Sportpsychologie, aber auch andere traditionelle Felder wie die Sportsoziologie oder die Sporthistoriographie etwas ins Hintertreffen, um das mal so salopp zu sagen. D.h. diese Felder hatten keinen Anteil am Wachstumsprozeß.

Gegenwärtig werden alle Bereiche der Lehrerbildung an den Universitäten zurückgeschnitten, wodurch auch die Sportlehrerausbildung und die Ausstattung der Sportinstitute betroffen ist. Bei Wiederbesetzungen und Ausstattungen von Professuren haben lediglich die Sportpädagogik und die Sportmedizin gute Karten. Alle anderen Professuren stehen zur Debatte und müssen teilweise Doppelfunktionen erfüllen: Bewegung und Training, Psychologie und Bewegung, Psychologie und Soziologie. Oder es werden neue Aufgabenfelder definiert: Freizeit und Gesundheit, Ökonomie und Kommunikation, Motologie und Rehabilitation etc. Traditionelle Fakultäten folgen eher dem ersten, modernere eher dem zweiten Schema der Ausschreibung und Berufung. Immer werden die Habilitation sowie die Arbeitsschwerpunkte eine Rolle spielen.

Sportwissenschaftler mit sportpsychologischen Arbeitsschwerpunkten werden gute Konkurrenzchancen haben, weil ihr methodologisches Know-how in allen Forschungsbelangen in der Sportwissenschaft nach wie vor gefragt sein wird. Denn auch heute noch ist die Psychologie das Erprobungsfeld vieler neuer sozial- und verhaltenswissenschaftlicher Methoden der Datengewinnung und der Datenauswertung. Diese Methoden sind vielfach übertragbar in andere Fächer, u. a. auch der Sportmedizin. Habilitierte Nachwuchswissenschaftler mit exzellenten methodologischen Kenntnissen werden bei der zukünftigen interdisziplinären Arbeit innerhalb der Sportwissenschaft - die meiner Erfahrung nach heute ein reines Lippenbekenntnis ist - sehr gute Arbeitschancen haben. Um die Sportpsychologie ist mir daher gar nicht bange.

 

Herzlichst gewidmet Dr. Guido Schilling
Idee, Konzeption und Umsetzung Sabine Rehmer.
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