Henning Allmer
Lucio Bizzini
Hartmut Gabler
Heinz Graf
Jan-Peters Janssen
Christian Marcolli
Roland Seiler
Reinhard Stelter
Reto Venzl
Arno Ehret
Peter Haas
Hansruedi Hasler
Leo Held
Ralph Krüger



Roland Seiler

Turn- und Sportlehrer II an der Uni Bern & DSHS Köln
Promotion und Habilitation in Sportwissenschaft mit Hauptfach Sportpsychologie
Zehn Jahre lang Mitarbeiter am Psychologischen Institut der DSHS Köln
1996 Gastprofessor an der Sporthochschule Oslo
seit 1996 Leiter des Fachbereichs Sportpsychologie und Sozialwissenschaft am SWI des BASPO Magglingen.
Präsident der SASP und Vizepräsident der FEPSAC

Wie sehen Sie die momentane Situation in der wissenschaftlichen und in der praktischen Sportpsychologie?

International hat die wissenschaftliche Sportpsychologie einen hohen Organisationsgrad, eine ausreichende theoretische Differenzierung und ein zufriedenstellendes Qualitätsniveau erreicht. Allerdings besteht die Gefahr einer Dominanz (und damit einer inhaltlichen Einschränkung, um nicht zu sagen Armut) durch angloamerikanische Theorien mit meistens sehr begrenzter Reichweite.

Durch die fehlende universitäre Einbindung ist die Situation der wissenschaftlichen Sportpsychologie der Schweiz nach wie vor schlecht. Hauptsächlich der fehlende Ausbau sportwissenschaftlicher Institute kann als Ursache ausgemacht werden, dass höchstens im Rahmen von Qualifikationsarbeiten vereinzelt hochstehende Forschungsarbeiten realisiert werden. Der Bereich Sportpsychologie des SWI in Magglingen ist auf anwendungsorientierte Forschung beschränkt.

Vor allem im Leistungssport, aber auch in den eher gesundheitsorientierten Bewegungsbereichen hat die Sportpsychologie eine wachsende praktische Bedeutung erlangt. Die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft für Sportpsychologie (SASP) ist ein anerkannter Fachverband innerhalb der FSP. Mit der Entwicklung von Qualitätsmanagementinstrumenten und der Vorbereitung eines Postgraduierten-Curriculums im Rahmen der FSP werden die Voraussetzungen geschaffen, dass den steigenden Anforderungen der Praxis wirksam begegnet werden kann.

Wie sehen Sie die Perspektiven?

Körperliche Aktivität und Sport haben eine hohe gesellschaftliche Bedeutung und Akzeptanz. Nicht immer sind die Angebote und deren Durchführung aus psychologischer Sicht optimal. Es besteht ein hoher Bedarf an pädagogisch-psychologischem Wissen und Können bei den Anbietern und Organisatoren. Daraus ergibt sich für die Sportpsychologie als Berufsfeld eine gute Zukunftsperspektive. Dazu müssen allerdings folgende Voraussetzungen erfüllt sein:
- Sportpsychologie ist als universitäres Lehrfach zu etablieren.
- Die theoretische Weiterentwicklung und die empirische Überprüfung der Sportpsychologie müssen auch in der Schweiz vorgenommen werden - unter Berücksichtigung sprachlicher, kultureller und konzeptioneller Unterschiede.
- Die angewandte Sportpsychologie hat sich einer rigorosen Qualitätssicherung zu unterziehen.

 

Herzlichst gewidmet Dr. Guido Schilling
Idee, Konzeption und Umsetzung Sabine Rehmer.
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