Inwiefern
wenden Sie in der Praxis psychologische Trainingsformen an?
Visualisierung und mentales Training gehören für mich zum
normalen Trainingsalltag und zum Handwerkzeug eines Trainers
dazu. Daher habe ich mir die meisten psychologischen Trainingsformen
durch Selbststudium angeeignet. Durch meine eigene Erfahrung,
als Sportler im Spitzensportbereich macht man diese Dinge
automatisch. Über das Reflektieren dessen und das Interesse
wie es vermittelt wird, kommt man auch schnell an den Punkt,
zu hinterfragen, was die Theorie dazu sagt. Die theoretischen
Aspekte werden von mir dann noch in die Sprache der Praxis
umgewandelt, für die Spieler.
Ein besonders wichtiger Punkt ist die Integration psychologischer
Trainingsinhalte in die Trainerausbildung. Ich glaube das
dies mittlerweile auch schon gemacht wird. Aber nicht in einem
so breiten Bereich wie es sein sollte. Ein weiteres Manko
ist auch noch die praxisnahe Vermittlung, die teilweise nicht
immer gelingt. Ich sehe auch eine grossen Spalt klaffen zwischen
Wissenschaft und Praxis. Es ist auch schade das wenn ich mir
ein wissenschaftliches Buch nehme, recht wenig Bezug zur Praxis
da ist. Ich muss ehrlich sagen, dass ich mehr Impulse von
den "populärwissenschaftlichen Büchern" der Psychologie erhalten
habe, als von erst genannten.
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