Inwiefern
wenden Sie in der Praxis psychologische Trainingsformen an?
Ich bin vom psychologischen Training sehr überzeugt und mittlerweile
ist es sehr wichtig für mich geworden. Ich wende psychologische
Trainingsformen immer an.
Vor dem Spiel ist es besonders wichtig um die nötige Konzentration
aufzubringen. Während des Spieles von Einsatz zu Einsatz (immer
eine Minute spielen, zwei Minuten Pause) brauche ich es zum
Abschalten und um mich auf den neuen Einsatz vorzubereiten.
Dabei ist es auch wichtig sich nicht von einem begangenen
Fehler völlig aus der Fassung bringen zu lassen, sondern erst
mal nach vorne zu schauen und weiteres später (nach dem Spiel)
zu durchdenken oder auch in der Mannschaft auszudiskutieren.
Nach dem Spiel mache ich als erstes Entspannungsübungen, um
meinen Körper wieder runterzufahren.
Die anderen in der Mannschaft sind nicht so überzeugt davon,
aber das muss jeder für sich entscheiden. Sie sind auch alle
gesund und ohne Verletzung. Letzterer Punkt war ja auch für
mich der ausschlaggebende Moment mich damit auseinanderzusetzen.
Im Prinzip mache ich die Sachen, die ich während meiner sportpsychologischen
Betreuung in der Rehabilitation nach einer sehr langwierigen
Achillissehnenverletzung kennengelernt habe. Ich habe dort
auch gelernt diese Verfahren selbstständig anzuwenden. Ich
denke auch, dass die mentale Unterstützung die ich dadurch
erhalte, mich stärker und widerstandsfähiger gemacht hat,
nicht nur im Kontakt mit dem Gegner, sondern auch im Umgang
mit mir selber. Ich habe für mich gelernt meinen Körper aufmerksamer
zuzuhören und z.B. auch mal einen Tag Trainingspause einzuschieben,
ohne die ganze Zeit ein schlechtes Gewissen zu haben.
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