Inwiefern
wenden Sie in der Praxis psychologische Trainingsformen an?
Ich beginne damit, dass ich mich vor dem Training mental darauf
einstimme. Ich schliesse die Augen und lasse mir die ganze
Trainingseinheit durch den Kopf gehen. Ich verinnerliche was
ich genau machen möchte und überlege mir auch noch, was ich
in meinem heutigen Training erreichen möchte.
Besonders wichtig ist mir dabei, dass ich die gesetzten Vorsätze
auch während des Trainings immer wieder überprüfe und berichtige.
Ich wende verschiedene Knoten (formelhafte Vorsatzbildung,
Anm. S.R.) an, die mir auch bei der technischen Ausführung
helfen, die wichtigsten Punkte zu realisieren. Neben Konzentrations-
und Entspannungsübungen ist für mich auch die Visualisierung
eine sehr wichtige Trainingsform. Ich mache nicht mehr einfach
eine Übung, sondern ich stelle mir diese vorher vor und gehe
den ganzen Bewegungsablauf in Gedanken durch; und erst dann
beginne ich.
Ich arbeite jetzt seit 8 Monaten mit einem Sportpsychologen
zusammen, der auch andere Athleten meiner Trainingsgruppe
betreut. Ich habe den Kontakt mit ihm gesucht, da ich gemerkt
habe, dass ich sehr viel potentielle Leistung verschenke.
Er hat ein sehr umfassendes Programm mit mir entwickelt, dass
aber vor allem darauf ausgelegt ist, dass ich es selbstständig
anwenden kann. Wir treffen uns ca.1-2 mal im Monat, und telefonieren
wöchentlich zusammen. Das wichtige für mich ist auch, dass
ich zu jeder Zeit mit Ihm Kontakt aufnehmen kann.
Obwohl ich im mentalen Trainingsbereich noch ein ziemlicher
Anfänger bin, bin ich davon sehr überzeugt. Ich merke das
mir die verschiedenen Trainingsformen sehr viel bringen und
sich vor allem auch auf meine sportliche Leistung sehr positiv
auswirken.
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