Womit
beschäftigt sich die Sportpsychologie und wie sehen Sie deren
Stellung?
Die Sportpsychologie beschäftigt sich mit der psychischen
Regulation sportbezogener Handlungen, und zwar mit dem Interesse
ihrer wissenschaftlichen Erforschung einerseits und der wissenschaftlich
begründeten Intervention andererseits. Es interessieren dabei
sowohl die psychologischen Voraussetzungen und Bedingungen
von Handlungen, die Prozesse ihrer Regulation, als auch die
psychologischen Effekte und Auswirkungen. Sportbezogene Handlungen
können in den Funktionen des Akteurs, Zuschauers, Bewerters
oder Organisators vorgenommen werden.
Die Sportpsychologie befindet sich im Spannungsfeld zwischen
Psychologie, Sportwissenschaft und Sportpraxis.
1. Sie nimmt Anleihen bei anderen Psychologiedisziplinen,
etwa der klinischen, der ABO-, oder der Sozialpsychologie
und übernimmt die wissenschaftlichen Kriterien und Gütemassstäbe
der Psychologie in der Forschung und ihre Standesregeln in
der Berufspraxis.
2. Sie versteht sich als Teil der Sportwissenschaft, der zur
Lösung interdisziplinärer Probleme beiträgt, etwa des Techniktrainings,
der Talentauswahl oder der Gesundheitsförderung durch körperliche
Aktivität und Sport.
3. Sie bietet der Sportpraxis bei konkreten Anforderungen
Lösungen an, etwa zur Leistungsoptimierung durch psychologisches
Training, Konfliktbewältigung in Teams oder zur Motivationsförderung
im Gesundheitssport.
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