Womit
beschäftigt sich die Sportpsychologie und wie sehen Sie deren
Stellung?
Der Sportpsychologe gehört für mich auf jeden Fall genau wie
der Sportmediziner in das Beratungs- und Betreuungsteam des
Trainers, aber während der Sportmediziner auch den direkten
Kontakt mit dem Sportler hat, kenne ich es bei dem Sportpsychologen
eher so, dass er über den Trainer interveniert. Für mich ist
die Sportpsycholgie eher das forschende Element.
Ich bin auch der Ansicht, dass der gute Trainer so viele psychologische
Trainingsverfahren beherrschen sollte, dass nicht neben ihm
der Sportpsychologe noch am Start stehen muss. Der Sportpsychologe
greift dann mehr punktuell ein.
In der Praxis arbeite ich lieber mit den klinischen Psychologen.
Wenn ich bemerke das ich einen Sportpsychologen brauche, dann
sind das häufig Dinge wie Schmerzprobleme oder auch Anorexie,
also vor allem klinische Probleme. Der reine Sportpsychologe
ist aus meiner Erfahrung auch nicht in den Trainingsalltag
integriert.
Und dann sollte er auch noch im kommunikativen Sinne wirken,
vor allem zwischen den einzelnen Gruppen. Damit meine ich
nicht nur die verschiedenen Subgruppen des Betreuerteams oder
die Vermittlung zwischen Trainer und Athlet, sondern auch
innerhalb des Verbandes. Dies ist auch noch ein Feld, dass
teilweise unbedingt einen Moderator braucht. Ich meine damit
das der Athlet gar nicht die Chance hat sich nur auf sein
Training oder auf den Wettkampf zu konzentrieren, da innerhalb
der Trainingsmannschaft und auch innerhalb des Vereines so
viele Machtkämpfe stattfinden, die natürlich auch Auswirkungen
auf das gesamte soziale Umfeld haben.
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