Inwiefern
wenden Sie in der Praxis psychologische Trainingsformen an?
Für mich sind psychologische Trainingsformen vor allem Mentales
Training. Damit meine ich die gesamte Vorbereitung im Kopf.
Also nicht nur das geistige Vorbereiten auf eine Disziplin
oder eine sportliche Aktivität, sondern der ganze Weg vom
Start bis zum Ziel ist darin inbegriffen. Ich setze mich mit
äusseren Faktoren auseinander, gehe Anlagen besichtigen, mache
mir Gedanken darüber was passiert, wenn ich mich verletze,
oder was ich mache, wenn beim Stabhochsprung der Stab bricht.
Mentales Training hat für mich auch viel mit Atemtechnik zu
tun, die bei mir mittlerweile auch schon unbewusst ablaufen.
Weiterhin gehören für mich auch meine Rituale mit zum Mentalen
Training. Ein paar Tage vor dem Wettkampf gehe ich immer ins
Bad, um Sonnenenergie zu tanken. Ich reise immer zur selben
Zeit an, d.h. am Freitag und absolviere noch einen Test, der
immer schlecht ausfiel. Am Samstag, dem Wettkampftag, erziehlte
ich aber meist sehr gute Resultate. Vor einem Wettkampfsprung,
stelle ich mir z.B. auch nicht den technischen Ablauf vor,
sondern probiere an nichts zu denken, also völlig abzuschalten
und sozusagen mit leeren Kopf zu springen.
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